nächste Gottesdienste

…verlacht, verhöhnt und verspeit

 Die drei überlieferten Passionsvertonungen von Heinrich Schütz (1585 – 1672) sind allesamt epochale Werke, die ihre Gattung in neue Welten führten. Denn mit seinen Passionen führt Schütz die Dramatik in die musikalische Erzählung von Gefangennahme, Geißelung, Verurteilung und Kreuzigung Jesu ein. Damit hebt sich die frisch entstehende lutherische Kirchenmusik von der zu gleicher Zeit vorherrschenden katholischen Vorstellung deutlich ab, die der vor genau 500 Jahren geborene Giovanni Pierluigi Palestrina (1524 – 1594) nachhaltig prägte. Sein Stil verfolgte mit klarer, einfacher Melodik eine „objektiv“ gestaltete Polyphonie. So steht eine Passionsmotette Palestrinas der eindrucksvollen Matthäus-Passion von Schütz gegenüber. Werke jeweils eines Komponisten aus der protestantischen und der katholischen Tradition jener Zeit ergänzen das Programm.

Mit einer sechstimmigen Choralmottete von Michael Praetorius (1571 – 1621), zeitweilig Vorgesetzter von Heinrich Schütz am sächsischen Hof, wird der Blick auf eine weitere Besonderheit der protestantischen Kirchenmusik gelenkt: dem evangelischen Gesangbuchlied, das sich zu jener Zeit bereits in der Frömmigkeit etabliert hatte und um die Jahrhundertwende Eingang in den lutherischen Gottesdienst fand. Auf katholischer Seite wird der Blick auf Carlo Gesualdo da Venosa (1566 – 1613) gelenkt, der sich mit seiner kühnen Harmonik vom Stil Palestrinas deutlich absetzte und damit ebenfalls den Gedanken von Individualität und Expressivität in die katholische Kirchenmusik einführte.

5. April, 19 Uhr, Johanneskirche Eibach

Der Eintritt ist frei. Spenden am Ausgang werden gerne entgegen genommen.

Sechs ökumenische Abende zu den Zeichen im Johannesevangelium

Herzliche Einladung zu diesen Abenden an unterschiedlichen Orten

Nähere Infos auf dem Flyer bzw. im Pfarramt